Brustkrebsrisiko durch UV Strahlen reduziert ?

Brustkrebsrisiko durch UV-Strahlung reduziert?

Eine aktuelle dänische Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen UV-Strahlung und Brustkrebsrisiko. Das Ergebnis: Frauen, die beruflich häufig einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, scheinen seltener ein Mammakarzinom zu entwickeln.

 

Vitamin D in der Krebsentstehung

Bei der Interaktion von UV-Strahlung mit unserer Haut wird Vitamin D produziert.1 Dem fettlöslichen Vitamin werden antikanzerogene Eigenschaften zugesprochen, die möglicherweise durch den Vitamin-D-Rezeptor vermittelt werden.1 Dieser reguliert die Transkription verschiedener Gene wichtig für biologische Prozesse im Körper, die in der Krebsentstehung verändert werden:2

  • Zellproliferation
  • Angiogenese
  • Zelldifferenzierung
  • Apoptose

Vitamin-D-Mangel ist heutzutage sehr prävalent, da viele Menschen einer Bürotätigkeit nachgehen und nur wenige regelmäßig im Freien arbeiten. Zudem meiden viele auch in ihrer Freizeit die direkte Sonneneinstrahlung, um Hautkrebs entgegenzuwirken.

Ist die berufliche Tätigkeit mit Brustkrebs assoziiert?

Pedersen et al. untersuchten nun erstmalig gezielt den Zusammenhang zwischen Brustkrebs und der beruflichen Tätigkeit von Frauen.3 In die Studie eingeschlossen waren 38.375 Frauen aus dem dänischen Krebsregister im Alter von unter 70 Jahren und mit primärem Brustkrebs.3 Mithilfe des Personenregisters konnten für jede Probandin 5 gleichaltrige Frauen gefunden werden, die nicht an Krebs erkrankt waren (n = 191.875).3 Die berufliche Tätigkeit der Teilnehmerinnen wurde mit der Häufigkeit von Brustkrebserkrankungen in Zusammenhang gesetzt.3

 

Den Ergebnissen der Studie nach erkrankten Frauen, die über viele Jahre einer beruflichen Tätigkeit im Freien nachgingen, seltener an Brustkrebs.3 Allerdings wurde dieser Zusammenhang erst nach mehr als 20 Berufsjahren deutlich: hier konnte ein Risikoverhältnis von 0,85 (95 %-Konfidenzintervall [KI] 0,78–0,93) ermittelt werden.3 Frauen, die viel im Freien arbeiten, scheinen demnach zu 15 % seltener an einem Mammakarzinom zu erkranken. Die Assoziation war jedoch in erster Linie auf Erkrankungen nach dem 50. Lebensjahr beschränkt.3

 

Weitere Empfehlungen & Limitationen der Studie

Die epidemiologische Studie konnte bei Frauen über 50 Jahren ein etwas reduziertes Risiko für Brustkrebs nach langjähriger Tätigkeit im Freien aufzeigen. Die Studienautoren schlussfolgern, dass es für Frauen empfehlenswert sein könnte, sich regelmäßig für kurze Zeit draußen in der Sonne aufzuhalten – besonders, wenn sie nur drinnen arbeiten.3

Die Autoren empfehlen außerdem weitere Analysen zu dieser Thematik, da z. B. keine Informationen über die zusätzliche Einnahme von Vitamin D oder das Freizeitverhalten der Frauen miteinbezogen wurden.3 Auch weitere Faktoren, die das Brustkrebsrisiko beeinflussen können, wie orale Kontrazeptiva, Alkoholkonsum und Fettleibigkeit, wurden nicht berücksichtigt.3